Ups, schon ist es da! Das neue Jahr. Und du steckst vielleicht auch schon mitten drin? Dein Urlaub ist vorbei, die Arbeit geht weiter.
Doch was ist mit deiner (inneren) Ausrichtung fürs neue Jahr? Ich habe dir ja versprochen, dass wir uns um deine Jahresplanung für 2017 kümmern – und wir fangen heute damit an.
Krankheitsbedingt etwas später, als ich es geplant hatte, aber damit zumindest genau richtig, denn deine guten Vorsätze werden jetzt schon erste Auflösungserscheinungen zeigen 😉
Wir starten in der Vergangenheit. Wir werfen einen Blick zurück, um nach vorne zu schauen.
Ok, das ist etwas verwirrend … also beginnen wir mit einer einfachen Frage:
Wie war 2016 für dich?
Für mich war 2016 das Jahr der Umbrüche, Veränderungen, der Unbequemlichkeit.
Ich habe unzählige Male meine Komfortzone verlassen, meine Grenzen erweitert und traue mir nun Dinge zu, bei denen ich in 2015 noch hektische Flecken und Stimmbruch bekommen hätte.
2016 war also auch das Jahr des Wachstums, der Entwicklung:
Vieles davon war für mich absolut neu. Unbekanntes Terrain. Das selbständige (online) arbeiten, Das Muttersein. Das Familie-sein. Die ganz neue Bedeutung von Verantwortung – und Zeit.
2016 hat mich auch viel Kraft gekostet. Ja, ich war auch überfordert, ausgepowert, ratlos.
All das sind gute Gründe, mein Jahr genauer zu reflektieren. Denn ich will daraus lernen. Für 2017.
Die Reflexion des vergangenen Jahres bereitet also den Boden für das neue Jahr!
„Was lief gut, was eher schlecht?“, „Was willst du mitnehmen?“ und “Was willst du loslassen?“ – drei simple Fragen, die du dir beantworten solltest, bevor du dich an die Planung des neuen Jahres setzt.
Indem du sie dir beantwortest, wird gleichzeitig deine Ausrichtung für das neue Jahr klarer. Und mehr als das: Deine Berufung zeigt sich deutlicher!
Na, und ganz beiläufig steigerst du dein Selbstbewusstsein und deine Reflexionsfähigkeit 🙂
Also los:
Wie war dein Jahr 2016? Eine Reflexion in 2 Schritten
Wir bedienen uns für deine Rückschau beim „Feiern und Bedauern“, einer Tradition aus der GFK. Ursprünglich ist es dort eher eine Wertschätzungs- und Reflexionsübung für den Seminartag. Ich habe das ganze etwas abgeändert.
Schritt 1: „Feiern“
Gemeint ist damit das Wertschätzen dessen, was dir gelungen ist, deine Erfolge und erreichten Ziele, aber auch Unverhofftes. Du kannst diese Hilfsfragen nutzen, um dir selbst auf die Spur zu kommen.
- Was war dein größter Erfolg in 2016?
- Womit hast du dich selbst überrascht?
- Worauf bist du stolz?
- Was hast du für dich getan, was hat dich in 2016 so richtig erfüllt?
- Welche Herausforderungen und Hürden hast du gemeistert?
- Welche kleinen Schritte bist du erfolgreich gegangen?
Wenn du meinen letzten Blogartikel gelesen und als Inspiration genutzt hast, werden dir die Antworten hierauf schon teilweise vorliegen 🙂
Und wenn du merkst, dass dir das Ganze schwer fällt:
Ich erlebe häufig, dass das Wertschätzen gar nicht so einfach ist. Du hast vielleicht Hemmungen, dir einfach auf die Schulter zu klopfen und voller Überzeugung zu sagen „das habe ich wirklich gut gemacht!“?
Darum findest du hier die 4 häufigsten Fallstricke der Selbst-Wertschätzung:
1. Du denkst, nur deine absoluten „Mega-Erfolge“ sind es wert, gefeiert zu werden.
Dann verlierst du aber völlig aus den Augen, dass es häufig die vielen KLEINEN Handlungen sind, die in der Summe zum Erfolg führen.
2. Du redest deine Erfolge klein.
Sei wachsam, ob du bei dieser Übung deine Erfolge klein machst. Genauer: Wer spricht da eigentlich? Bist du es – oder dein innerer Kritiker, der dir dazwischen funkt? „das war doch gar nix“, „da hab ich Glück / Hilfe gehabt“, all das sind typische Kritiker-Sätze.
3. Du vergleichst deine Erfolge
„XY ist aber schon weiter als ich“ – Vergleiche sind eine todsichere Bank, wenn du unglücklich sein willst. Hör auf, deinen Erfolg zu schmälern, indem du dich an Menschen misst, die andere Bedingungen haben als du! Ich garantiere dir: Es gibt immer jemanden, der besser/schlauer/schneller ist als du. Und ich garantiere dir: Es wird niemanden geben, der so ist wie du. Erlaub dir, es auf deine einzigartige, unvergleichbare Weise anzugehen.
4. Du bemerkst deine Erfolge gar nicht.
Manche Resultate ergeben sich beinahe beiläufig. Sie kosten dich gar nicht viel Aufwand oder Anstrengung. Und deswegen übersiehst du sie vielleicht. Bei mir ist es beispielsweise die Selbstverständlichkeit, die ich in meiner Rolle als Trainerin erlebe. Auf einmal fällt es mir leicht, es fühlt sich stimmig und richtig an.
Leichtigkeit ist ein guter Erfolgsindikator! (und ein wichtiger Hinweis auf deine Berufung!)
Vielleicht fällt es dir auch schwer, überhaupt Erfolge zu erkennen? Selbst wenn du den Eindruck hast, dass du in 2016 keinen Schritt vorwärts gekommen bist: vielleicht besteht deine Leistung genau darin, dass du IMMER noch da bist, wo du jetzt stehst! Dass du trotz widrigster Umstände dran geblieben bist.
Tipp:
Wenn du Schwierigkeiten hast, deine Erfolge auch als deine Erfolge anzusehen, dann empfehle ich dir (mal wieder) eine Art Wertschätzungs-Tagebuch: Schreib jeden Abend 3 Dinge auf, die dir gut gelungen sind. Ob nun die Präsentation im Job, das leckere Essen, das du gekocht hast oder die Unterstützung, die du einer Freundin geben konntest. Egal, wie klein oder groß. Mach dir bewusst, was du jeden Tag schaffst! Dieses Bewusstsein ist eine wichtige Ressource! Sie steigert deine Zufriedenheit, Achtsamkeit – und dein Wissen, um deine Berufung: Je klarer du siehst, was du gut kannst, desto klarer wirst du dir, was du wirklich willst.
Das ist auch gleichzeitig ein schönes Projekt für deine 2017-Planung 🙂
Doch vorab gibt es ja noch Schritt Nr. 2 in deiner Jahres-Reflexion: „Bedauern“
„Bedauern“ ist das Betrauern der Dinge, die nicht wie gewünscht oder geplant gelaufen sind. Es geht nicht ums „Bejammern“ („die Welt ist ungerecht“) oder Verurteilen („ich bin so eine Versagerin“), sondern um die ehrliche Annahme von Fehlschlägen und Verlusten.
Zugegeben, das ist jetzt nicht so attraktiv, wie dir deine Erfolge vor Augen zu führen … und wenn du es doch tust, schaffst du dir damit zwei Chancen:
1. Du erlaubst dir Fehler („Tschüss Perfektionismus!“)
Eine entspanntere Haltung zu Fehlern bedeutet, dass du in der Lage bist, sie dir anzuschauen, statt zu verdrängen, was schief gelaufen ist. Du lernst daraus („Hallo Authentizität & Entwicklung!“).
2. Du erkennst, was dir wichtig ist.
Du kannst prüfen, ob du es nochmal versuchen möchtest, (und wie du es diesmal anpackst) weil du merkst, dass dir diese eine (bislang fehlgeschlagene) Sache wirklich am Herzen liegt.
Im Bedauern steckt immer das Loslassen und das Mitnehmen. Also:
- Welche Ziele und Wünsche haben sich für dich nicht erfüllt?
- Was hat in 2016 nicht funktioniert?
- Welche Fehler und Misserfolge hast du erlebt?
- Wie war für dich diese Erfahrung? Waren es schmerzliche Fehler, hast du dir sie erlauben können oder knabberst du noch daran?
- Was lernst du daraus? Willst du etwas anders machen, es neu versuchen oder es loslassen?
- Was willst du noch in 2016 belassen, also nicht weiter verfolgen, welches Ziel gibst du auf – vielleicht auch, weil du merkst, dass es für dich gar kein attraktives Ziel mehr ist?
- Was ist dir weiterhin wichtig? Welche Ziele und Träume willst du mit in 2017 nehmen? Welche Wünsche sind noch offen?
In dem du dir beides bewusst machst – Erfolge und Verluste – wertschätzt du beides: Deine Ziele und Träume sowie deine Anstrengungen, diese zu erreichen. Die Reflexion erlaubt dir, aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen.
Dein persönliches Fazit
Wenn du nun für dich die beiden Schritte, das Feiern und Bedauern durchgegangen bist, erkennst du vielleicht schon dein Fazit. Eine Art Essenz deiner Erkenntnisse, die dir deine Ausrichtung für 2017 aufzeigt.
Mit hilft es, dafür ein Wort auszuwählen, dass das ausdrückt.
Es ist Achtsamkeit.
In meiner Rückschau sehe ich, was ich alles in 2016 angeschoben, getan, geleistet habe. Ich finde das großartig! Und gleichzeitig sehe ich auch, dass es mich Erfüllung gekostet hat, weil ich viel zu oft meiner Arbeit alles untergeordnet habe.
Das möchte ich ändern. Ich möchte 2017 mehr Leichtigkeit, Genuss und im-Moment-sein statt mein selbstgebasteltes Hamsterrad zu drehen.
Ich will mein erfülltes 2017!
Und ich denke, dir geht es da ähnlich! Also ist jetzt die Frage, wie du deine Erkenntnisse aus der „Feiern und Bedauern“-Übung umsetzt. Darum kümmern wir uns – im nächsten Blogartikel.
Ich freue mich drauf 🙂
Und jetzt bin ich erstmal gespannt: Wie hat für dich die Übung funktioniert? Welche Erkenntnisse hast du gewonnen? Wie lautet dein Wort, dein Motto für 2017?
Schreib es mir in die Kommentare!