BB #03 Lilli Koisser – Texterin und Bloggerin

Berufungs-Bilder – Porträts von vielfältigen Frauen

Wie kann das eigentlich aussehen, dieses seine Berufung leben? Welche Möglichkeiten, Abenteuer und Herausforderungen stecken darin? Was sind das für Frauen, die genau das wagen? Und wie haben sie geschafft, ihre Leidenschaft zu finden und ihr Leben in die Hand zu nehmen?

Meine neue Interview-Reihe zeigt dir: Kein Business as usual sondern Einblicke in den Berufungs-Alltag – Inspiration für dich!

 

Lilli Koisser – Texterin

  • Bloggerin
  • Autorin
  • Mutmacherin

hier findest du Lillis Website: LILY Text & Content

und hier LETTERS – Der Blog für Freelance-Texter 

 

1. Was ist deine Berufung, deine Leidenschaft, deine Passion? Was machst du konkret?

„Ich bin freie Texterin und Bloggerin. Das heißt, ich schreibe beruflich für Unternehmen. Da ich auf Content Marketing spezialisiert bin, texte ich vorwiegend Websites, Blogartikel, Newsletter, Facebook-Postings und eBooks! Thematisch konzentriere ich mich auf die Branchen Shopping & Freizeit, Gesundheit & Fitness und Karriere & Marketing.

Außerdem habe ich Anfang 2017 LETTERS, den Blog für Freelance-Texter, gegründet. Darin gebe ich anderen freien Textern konkrete Tipps und Anleitungen, wie man gute Kunden gewinnt, mehr verdient und produktiv arbeitet!“

 

2. Wie bist du darauf gekommen, dass genau das deine Berufung ist? Was hat dich auf die Idee gebracht?

„Ich war schon immer Klassenbeste in Deutsch. Als Teenager war ich fasziniert von Print-Anzeigen, z.B. für Parfum und Mode. Die Werbebranche übte eine große Anziehung auf mich aus, und ich studierte Marktkommunikation an der Werbe Akademie Wien. Während meiner Ausbildung und meines ersten Jobs als Texterin stellte sich schnell heraus, dass ich mich im Online-Bereich am wohlsten fühlte. Das ergab sich auch aus dem privaten Interesse an Blogs und Social Media. Mit der Zeit verfeinerte sich das Gebiet noch mehr zu Content Marketing, also dem Anziehen potentieller Kunden mit hilfreichen Online-Inhalten.

Das ist für mich sinnvoller, ehrlicher und authentischer, als viel Geld in einen TV-Spot und reine Werbung zu verblasen! Das Schreiben von Blogartikeln hat auch viel mit Journalismus zu tun, was mich auch schon immer interessiert hat. Als Kind wollte ich Reporterin werden, wie Karla Kolumna! 😉

Ich habe also die Nische gefunden, in der ich mich am wohlsten fühle, einen Sinn sehe und meine Talente optimal einbringen kann. Das ist für mich die Definition von Berufung!

Den Blog für freie Texter habe ich gegründet, weil mir immer wieder Kolleginnen schrieben: Sie haben Fragen zum Thema Freelance-Texten gestellt, Tipps von mir eingeholt etc. Gleichzeitig gibt es im ganzen deutschsprachigen Raum keine gute Quelle für diese Inhalte. Die Idee für den Blog ist mir bei einer Konferenz in den USA gekommen: Dort hat der Speaker gefragt, welche Themen für mich total offensichtlich und natürlich sind, für andere aber keineswegs. Ich weiß noch, dass ich mir „Texter-Kurs!!!!“ notiert habe.

Dann ist die Idee mehrere Jahre lang in mir gereift! Während eines langen Krankenstandes 2016 habe ich mich dann mehr mit dem Thema beschäftigt und den Stein ins Rollen gebracht. Dann gab es kein Zurück mehr, und das Feedback zum Blog war bis jetzt überwältigend gut! 🙂

 

3. Was ist für dich das Schönste daran, deine Berufung zu leben – und was das Herausforderndste?

„Das Schönste daran ist, dass ich durch meine Selbständigkeit selbstbestimmt leben kann. Ich kann selbst entscheiden, welche Leistungen ich anbiete, mit welchen Kunden ich zusammenarbeite, und zu welchen Konditionen. Ich liebe es, dass ich von zuhause aus arbeiten kann. In meinen Bürojobs früher habe ich sehr darunter gelitten, im Hochsommer den schönen Tag im Office zu vergeuden, obwohl nichts zu tun war. Das ist doch reinste Verschwendung von wertvoller Lebenszeit!

Jetzt kann ich auch einfach einen Monat lang Urlaub machen, wenn ich das möchte – ich muss niemanden um Erlaubnis fragen.

Herausfordernd sind die Hürden der Selbständigkeit, vor allem Finanzamt, Sozialversicherung und Dinge wie unbezahlter Urlaub, kein Einkommen bei (kurzer) Krankheit, kein Weihnachts- oder Urlaubsgeld, weniger Planbarkeit und finanzielle Sicherheit. Aber ich komme finanziell gut über die Runden und es ist mir immer noch 1000x lieber, als in einem langweiligen Büro zu vergammeln – da habe ich zwar ein geregeltes Einkommen, bin aber fremdbestimmt und vergeude meine Zeit.

Was den Blog betrifft, muss ich noch ein gutes System für das „Kundenservice“ finden – sonst beantworte ich ständig Kommentare und Nachrichten und kann nie abschalten. Auch den Umgang mit digitalen Geräten möchte ich in Zukunft mehr kontrollieren bzw. einschränken.“

 

4. Welche Erfahrungen / Eigenschaften / Fähigkeiten helfen dir, deinen Weg zu gehen?

Erfahrungen: Von Anderen (Chefs, Vorgesetzte, Mentoren, Vorbilder, Bücher, Blogs) und aus eigenen Fehlern lernen!

Eigenschaften: Ich glaube, dass ich ziemlich „taff“ bin. Viele Freelance-Texter sind zu schüchtern oder höflich, um bei ihren Kunden Regeln zu etablieren, Grenzen zu setzen oder Wertschätzung (auch finanziell) einzufordern.

Man muss auch mal Vertrauen in sich haben, seine eigenen Bedürfnisse äußern und Nein sagen können, um ernst genommen zu werden – auf eine höfliche und freundliche, aber bestimmte Art.

Außerdem bin ich grenzenlose Optimistin! Wenn man sich immer selbst „Das wird nichts, das klappt nicht, ich bin nicht gut genug“ einredet, oder sich immer auf äußere Umstände ausredet, dann kann ein Vorhaben nur in die Hose gehen.

Fähigkeiten: Ich sehe meine Stärken in fundierter Recherche, Kreativität, dem ansprechenden Strukturieren von Inhalten und einem Gespür für die Bedürfnisse von Lesern. Und ich bin sehr gründlich und gewissenhaft und gebe keine halbgaren Arbeiten aus der Hand! Gleichzeitig darf man aber nicht über-perfektionistisch sein, das bremst nur aus.

 

5. Was denkst du, ist das Wichtigste, um die eigene Berufung zu leben? Was möchtest du gerne anderen Frauen mitgeben, die selbst ihre Träume verwirklichen wollen?

„Nicht so viel planen, überlegen, zaudern, zweifeln und aufschieben, sondern einfach mal machen! Der Rest ergibt sich dann schon. Man muss nicht von Anfang an wissen, wie jeder einzelne Schritt aussehen wird.

Veränderung entsteht nur durch Aktion, nicht durch Recherche oder Absichten!

Ich wusste vor zwei Monaten nicht mal, wie man ein Newsletter- oder Grafik-Programm bedient, und war total überfordert und entmutigt. Jetzt verschicke ich wöchentlich einen neuen Newsletter, habe ein eigenes eBook erstellt und es sogar selbst in meine Website zum Download per E-Mail eingebunden!

Nichts ist unmöglich oder unerreichbar – man muss nur die Zeit und Energie investieren, sich damit zu beschäftigen.

Und wenn es wirklich deine Berufung ist, dann machst du das auch. Mein kostenloses eBook handelt übrigens davon, seine Nische zu finden! ;)“

 

Danke Lilli, für das Interview!

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