Die 4 wichtigsten Bereiche deines Lebens (und wie sie dir bei der Jahresplanung helfen)

Letzte Woche hast du das vergangene Jahr Revue passieren lassen. Du hast deine Erfolge und auch deine Misserfolge reflektiert.

Du hast ein Fazit gezogen – und eine erste Ahnung, wo es für dich in 2017 hingehen soll.

Hast du nicht? Macht nichts! Ich stelle dir weiter unten ein Modell vor, das dir auch ohne diese Reflexion hilft, dein erfülltes 2017 zu planen.

Ich habe für mich ja ein Wort definiert, dass mein übergeordnetes Ziel ausdrückt:

Achtsamkeit.

Ich will mehr Präsenz, mehr im Moment sein – und mehr Selbstbestimmung und Fokussierung, statt mich von meinen Aufgaben jagen zu lassen.

Doch wie komme ich dahin?

Ein schwabbeliges „ich will achtsamer sein“ hilft da nicht viel.

Es droht der gute Vorsatz! Und der wirkt bekanntlich einige Tage, vielleicht sogar Wochen, um dann sich entweder in Frust oder Verdrängung aufzulösen.

Was kannst du tun?

1. Du brauchst ein hin-zu-Ziel.

2. Und das wichtigste: Dein Ziel sollte mit deiner Lebensvision, deiner Berufung verknüpft sein!
Keine Angst, es ist nicht nötig, dass du deine Berufung dazu schon exakt kennst. Es schadet aber nicht, die Gelegenheit zu nutzen, sie konkret zu definieren (das kannst du bspw. mit meinem Workbook „3 Schritte in deine Berufung“ machen).Die Verknüpfung mit deiner (ungefähren) Berufung ist wichtig, um eine echte Motivation zu erreichen. Um es wirklich zu wollen! Weil du dein Ziel total attraktiv findest. Weil dein Ziel dir wirklich entspricht. So entkommst du der Falle, dir „müsste“-Ziele zu setzen: „Ich müsste mich mehr entspannen, weil ich so oft Stress habe“ – klingt nicht wirklich ansprechend, oder? Weil ich lange solche Zielsetzungen hatte, fiel es mir schwer, mir Strategien zu suchen, die zu meinem Wunsch nach Entspannung passten. Es wirkte einfach alles so aufgesetzt und nicht stimmig. Also prüfe, was du wirklich willst. Und was für dich ein echtes Highlight ist!

3. Plane dein Jahr knackig:
Wenn du jetzt den Masterplan entwerfen willst, kann es sein, dass du den Überblick verlierst, noch bevor du richtig angefangen hast. Darum empfehle ich dir, deine Planung entlang den 3 Begriffen „Start“, „Stop“ und „Continue“ auszurichten.
Das sind drei simple Fragen:

  • „Start“: Was will ich neu beginnen?
  • „Stop“: Womit will ich aufhören?
  • „Continue“: Was will ich beibehalten?

So stellst du sicher, dass du dir bewusst wirst, was bereits alles hervorragend funktioniert, was du nicht mehr in deinem Leben haben möchtest und was du neu hinzufügen willst.

4. Plane dein Jahr ganzheitlich
Ganz wichtig: Das ist ein großer Stolperstein von mir! Ich lande immer schnell bei der Überbetonung der beruflichen Seite. Genau das führt mich ja auch zu meinem Wunsch nach Achtsamkeit. Um für mehr Ausgewogenheit zu sorgen, habe ich mich für das Modell der 4 Lebensbereiche entschieden:

 

Lebensbereiche mit Erläuterungen

 

Du kannst es deutlich komplexer machen, bspw noch die Bereiche „Finanzen“ oder „Reisen“ hinzufügen. Ich rate dir allerdings eher dazu, es reduziert zu halten.

Mit diesem Modell kannst du den Status Quo deines Lebens — und dessen Vielfalt auf einen Blick erfassen. Du wirst auch merken, dass sich die 4 Bereiche nicht strikt voneinander voneinander trennen lassen. Das muss es auch gar nicht. Ich halte es sogar für ein gutes Zeichen, wenn du fließende Übergänge hast.

 

So gehst du vor:

Hier findest du das Blanko-Arbeitsblatt „Die 4 Lebensbereiche“4 Lebensbereiche blanko, mit dem du direkt arbeiten kannst.
Oder zeichne es selbst rasch auf.
Dann gehe die folgenden Schritte durch:

 

1. Deine aktuelle Standortbestimmung: Wo stehst du gerade?

Schätze dich selbst auf der vorgezeichneten Skala ein: Kreuze dazu auf der Grafik die zu deinem Ist-Stand passende Ziffer an. „1“ bedeutet, dass dieser Bereich eigentlich gar keinen Platz in deinem Leben hat, „10“ bedeutet, dass dieser Bereich absolut erfüllt ist, du lebst ihn jeden Tag mit Leichtigkeit.

Verbinde anschließend die Ziffern in deiner Grafik. Du wirst feststellen, dass es nun ein paar Ausschläge nach oben und unten gibt. Dein Rad ist etwas unrund. Das ist dein erster Hinweis, warum es in deinem Leben nicht wie gewünscht läuft: Du betonst manche Bereiche zu stark und vernachlässigst andere.

Also ergeben sich hier schon deine konkreten Ansatzpunkte für dein erfülltes Jahr 2017!

 

2. Dein Zielzustand: Wo willst du hin?

Wenn du nun auf die Grafik und die einzelnen Skalenwerte schaust: Wo willst du gegen Ende des Jahres sein? Nimm deine Zukunfts-Einschätzung auf der Skala vor. Kreuze dazu (mit einer anderen Farbe) die jeweiligen Skalenwerte an. Und verbinde diese.

 

3. Deine konkrete Planung: Was wirst du dafür tun?

Um jetzt deine Zielgrafik umzusetzen, schauen wir uns die 4 Bereiche einzeln an.

Entwickle deine Jahresplanung anhand der drei Kategorien „Start, Stop, Continue“. Ich habe es bspw so gemacht:

Bereich 1: Sinn

Hier ist alles gemeint, was dich im tiefsten Inneren bewegt und berührt. Na klar, es ist deine Berufung. Es sind deine Werte, es ist Persönlichkeitsentwicklung, Inspiration, Spiritualität, alles was du für deine Entfaltung und Weiterentwicklung brauchst.

Daraus ergibt sich die nächste Frage: Was also wirst du in 2017 tun, um dieses Ziel zu erreichen? Konkreter:

  • „Start“: Was will ich neu beginnen (im Sinne meines Ziels)?
  • „Stop“: Womit will ich aufhören (im Sinne meines Ziels)?
  • „Continue“: Was will ich beibehalten (im Sinne meines Ziels)?

Mein „Start“:
Mehr Achtsamkeit, das ist klar. Und ich habe mir überlegt, was mich dahin bringen kann, ohne dass ich gleich mein ganzes Leben umkrempeln muss oder gleich Achtsamkeits-Expertin werde. Denn das ist für mich kein attraktives Ziel, kostet zu viel Energie und steigert damit die Wahrscheinlichkeit, dass ich es nicht beibehalte.

Also habe ich mir diese Varianten ausgesucht:

  • Ich probiere Meditation aus. Tatsächlich habe ich damit vor 2 Wochen begonnen. Und ich habe eine Vorgehensweise gefunden, die leicht und nicht zeitaufwändig ist: Ich meditiere mit Headspace: Ca 10 Minuten jeden Tag. Das ist perfekt für mich!

Mein „Stop“ gehört mit zum „Start“:

Ich habe für mich in der Reflexion festgestellt, dass ich in den letzten Monaten nicht so voran gekommen bin, wie ich es eigentlich wollte. Ja, das mir noch etwas fehlt. Da ist eine Unklarheit in meiner inneren (und damit auch äußeren Ausrichtung). Ich stecke ein bisschen fest.

Und ich habe so Lust, den nächsten Schritt zu gehen. Mich weiter zu entwickeln.

  • Ich höre auf, im Nebel zu stochern und inkonsequent irgendwelche Dinge anzufangen. Stattdessen fokussiere ich mich. Und das schaffe ich am effektivsten mit Unterstützung. Also habe ich ein Coaching gebucht.

Mein Continue:

Ist eigentlich klar, oder?

  • Weitermachen mit meiner Berufung. Insbesondere mit den Dingen, die mir leicht fallen und auf die ich neugierig bin

Du siehst: es müssen nicht immer die absoluten riesigen Veränderungen sein! (es sei denn, das ist genau das, was du willst). Manchmal geht es einfach darum, bestimmte Dinge auf leichte Weise in deinen Alltag zu integrieren oder auf den Weg zu bringen (zB das Coaching zu buchen).

Bereich 2: Arbeit

Bei mir ist das ein sehr fließender Übergang zum Bereich „Sinn“. Wenn du noch in einem Job steckst, der dich nicht glücklich macht, wirst du wohl eher deutliche Unterschiede feststellen. Und einige Überschneidungen: Denn das, was dir in deiner Arbeit fehlt, wird eng mit Sinn und Berufung zu tun haben. Wenn du hier also genauer hinschaust, wird dir das helfen, rauszubekommen, wie deine ideale Arbeit aussieht!

Meine „Start, Stop und Continues“:

Bei mir geht es vor allem um die (achtsamen) Rahmenbedingungen, die ich brauche, um gut arbeiten zu können. Daher habe ich mir folgendes überlegt:

  • Mails und Facebook: Dazu habe ich mir zwei feste Zeitpunkte am Tag überlegt. Nur dann schaue ich rein und arbeite daran. Das hilft mir enorm, fokussiert zu bleiben.
  • Mail-Postfach ausmisten: Ich habe mich aus Newslettern abgemeldet und – total super: die Facebook-Benachrichtigungen ausgeschaltet 🙂 diese haben mein Mailpostfach überlaufen lassen.
  • Arbeiten mit Pausen: Ich teste gerade das 50-10-Modell. Das bedeutet: Ich arbeite konzentriert 50 Minuten, mache 10 Minuten Pause. Wiederhole dann das Ganze und mache dann eine längere Pause.
  • Coachings mache ich max. 2 pro Tag und immer mit mindestens 30 Minuten Pause dazwischen
  • Mehr Strategie: Auch dazu ist mein gebuchtes Coaching gedacht

Du siehst: Ich plane eher kleinere Dinge, die auch eher auf Gewohnheiten abzielen. Das liegt eben auch daran, weil ich die großen Veränderungen (Kündigung und Selbständigkeit) bereits in 2016 hinter mich gebracht habe. Das kann bei dir ganz anders sein.

Bereich 3: Gesundheit

Ich will dich jetzt nicht bei jedem Bereich mit meinen Zielen en Detail langweilen. Also stelle ich dir hier einfach ein paar meiner  „Start, Stop und Continue‘s“ vor:

  • Ich reduziere meinen selbstgemachten Stress. Auch dazu ist die Meditation gedacht
  • Ich frühstücke nicht mehr während der Arbeit, sondern mache dazu eine Pause 😉
  • Ich achte generell auf Pausen (s. Bereich „Arbeit“). Außerdem nutze ich meine freien Abende, um mich wieder dem Lesen zu widmen, statt ziellos im Netz zu surfen oder irgendwas zu schauen. Ich merke, wie gut mir das tut, weil es mich wirklich beruhigt, zu lesen und ich auch viel besser/achtsamer merke, wie es mir geht und wann ich bspw müde bin (das merke ich am Laptop nicht so schnell)
  • Was mir fehlt, ist Bewegung. Ich will mir jetzt aber nicht ein komplettes Sportprogramm auferlegen, weil ich merke, dass mich das mehr Energie kosten wird, als es mir einbringt. Ich verabrede mich zu einem simplen 30minütigen Spaziergang mit mir selbst: Mittwoch nachmittags. That‘s it 🙂

Und der letzte (Knack-)Punkt:

Bereich 4: Beziehungen: Familie, Partnerschaft, Freunde, Arbeitskollegen, Kontakte

Uiui, ich geb es nicht gern zu – aber diesen Bereich vernachlässige ich schnell. Das nervt mich. Und deswegen will ich das ändern. Und auch nicht nur im privaten. Denn wenn du selbständig bist oder viel von zu Hause aus arbeitest, kennst du den Effekt, dass du weniger persönlichen Kontakt zu Kollegen hast.

Daher zusammengefasst meine „Start, Stop und Continues“:

  • Um mich daran zu erinnern, auch Zeiten für Freunde und Familie zu haben, integriere ich das in meine bestehende Wochenplanung. Das hilft mir, mich daran zu erinnern und mich zu verabreden
  • Weitermachen mit meinen Sparrings- und Austauschpartnerinnen. Wenn du selbständig arbeitest oder auch einfach an einer großen Sache dran bist, bei der dir Austausch hilft (auch um dranzubleiben), dann such dir Weggefährten!
  • Neue Eltern/Mütter + deren Kinder kennen lernen. Statt da jetzt lange drauf zu warten, habe ich einfach mal gefragt 🙂 und bin jetzt gespannt auf die neuen Gesichter!

 

Tadaaa, du bist fertig! Du hast deine 4 Bereiche für dein erfülltes 2017 geplant! Na ja, oder zumindest diesen Blogartikel gelesen 😉

Falls du noch zögerst: Lass dir etwas sagen von einer, die nicht so gerne konkret plant: Es bringt einfach nichts, deine Ideen nur im Kopf rumschwirren zu lassen. Es kostet dich viel Energie, immer wieder daran zu denken und du wirst trotzdem eine Menge davon vergessen. Du brauchst etwas, das deine Wünsche in realistische Ziele umsetzt. Damit du genau weißt, WAS du WANN und WIE tun willst.

Das kannst du mit meinem Modell machen. Oder anders, auf deine Weise. Was du aber definitiv brauchst, ist etwas Verbindliches „schwarz auf weiß“.

Tipps:

Achte darauf, dass die Veränderungen, die du für dich planst, innerhalb deiner Ressourcen und Kapazitäten liegen. Wenn du merkst, dass es dich viel Kraft kosten würde, überlege, ob es wirklich sinnvoll ist, dieses Ziel jetzt anzustreben!

Wenn du etwas verändern willst, das sehr stark deine gewohnten Routinen und Abläufe betrifft (der Bereich Gesundheit mit den Themen Essen, Rauchen und Bewegung ist da besonders betroffen), bedeutet das meistens einen höheren Energie-Einsatz, weil es deine nahezu automatisierten Routinen betrifft. Um diese loszuwerden, ist eine ständige Aufmerksamkeit und Steuerung deiner selbst nötig. Das ist sehr energieaufwändig. Außerdem sind gerade diese drei (Essen, Rauchen, Bewegung) häufig Strategien, um mit „negativen“ Emotionen und Stress umzugehen. Wenn du hier was veränderst, brauchst du also nicht nur eine neue Gewohnheit sondern evtl auch etwas Neues, das dir hilft, anders mit Frust etc umzugehen … Kalkuliere das ein. Nimm dir lieber nur eine Sache vor – und das als ein Ziel, das für dich realistisch und attraktiv ist!

Generell empfehle ich dir, große Veränderungen möglichst in nicht mehr als 2 Bereichen gleichzeitig zu planen. Sonst gerätst du schnell in Stress und Überforderung (ich weiß, wo von ich rede …).

Und deine Planung, deine Ziele werden sich übers Jahr verändern. Sei dafür wachsam, sei achtsam mit dir selbst: Es kann sein, dass manches nicht so funktioniert, wie gedacht. Kein Grund, alles hinzuschmeißen. Sondern eine gute Gelegenheit, dir selbst noch genauer auf die Spur zu kommen: Pass deine Planung an! Frage dich: „Was funktioniert warum nicht? Und was brauche ich stattdessen?“

 

Viel Vergnügen!

 

Und falls du Fragen hast, oder noch eine tolle Idee, einen guten Tipp oder Trick für die Planung, dann schreib es mir in die Kommentare. Oder hast du ein wirklich gutes Ziel für dich gefunden? Dann schreib es auch in die Kommentare – denn das erhöht die Verbindlichkeit 😉

Deine Wiebke

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