Berufungs-Bilder – Porträts von vielfältigen Frauen
Wie kann das eigentlich aussehen, dieses seine Berufung leben? Welche Möglichkeiten, Abenteuer und Herausforderungen stecken darin? Was sind das für Frauen, die genau das wagen? Und wie haben sie geschafft, ihre Leidenschaft zu finden und ihr Leben in die Hand zu nehmen?
Meine neue Interview-Reihe zeigt dir: Kein Business as usual, sondern Einblicke in den Berufungs-Alltag – Inspiration für dich!
Carolin Hempel – Tierheilpraktikerin
- hilft Tieren – und ihren Menschen
hier findest du Carolins Website: Alternative Tiermedizin Oberberg
und hier ihre Facebook-Seite
1. Was ist deine Berufung, deine Leidenschaft, deine Passion? Was machst du konkret?
„Meine große Leidenschaft ist es Tieren zu helfen und natürlich dann in letzter Konsequenz auch den Besitzern, denn, wenn es den Tieren gut geht, geht es auch den Menschen gut!
Ich fahre zu den Tieren, deren Besitzer mich um Hilfe gebeten haben, d.h. ich habe eine Fahrpraxis. In erster Linie sind es Pferde, Hunde und Katzen.
Meine große Gabe ist es, zu sehen und zu fühlen, was den Tieren fehlt. Ich schaue mir also am liebsten die Tiere an, ohne vorher irgendetwas von ihnen zu wissen, so bin ich völlig „unbeeinflusst“. Anschließend folgt dann ein umfassendes Anamnesegespräch, in dem ich die Besitzer befrage über Vorerkrankungen, Verhaltensweise, Operationen, Lebensweg und und und … Genauigkeit ist hier absolut förderlich. Danach kann ich gemeinsam mit den Besitzern entscheiden, wie ich das Tier behandle: Es kann eine Reikibehandlung sein (die ich übrigens auch für Menschen anbiete, denn oft gibt es ein „Kommunikationsproblem), es kann eine bioenergetische Haaranalyse sein, Homöopathie, Nosodentherapie oder Eigenblutbehandlung uva.. Und was noch ein großer Vorteil ist; ich bin durch die Bioresonanz und Reiki dazu in der Lage auch Fernbehandlungen durchzuführen und so kommt es, dass ich ortsunabhängig arbeiten kann.“
2. Wie bist du darauf gekommen, dass genau das deine Berufung ist? Was hat dich auf die Idee gebracht?
„Nun, ich wollte schon als junge Frau Tiermedizin studieren – Tiere waren und sind meine große Leidenschaft. Ich war immer von Tieren umgeben und meine Lieblingssportart hat auch mit Tieren zu tun: ich begann bereits mit 10 Jahren zu reiten und tue dies bis heute mit großer Freude und Hingabe.
Damals hatte ich nicht die entsprechenden Noten um Tiermedizin zu studieren; ich hatte ein Zweier-Abitur, also nicht schlecht, aber zu schlecht für Tiermedizin. Ich machte dann eine Lehre, da es nicht üblich war, zu Hause zu bleiben und nichts zu tun 😉
Ein weiteres großes Interesse galt der alternativen Medizin. Da es noch keine Ausbildung für Tierheilpraktiker gab, machte ich zunächst die Human-Heilpraktikerausbildung. 1993 eröffnete die erste Tierheilpraktikerschule im Kölner Raum – und so begann ich dann, mit dem zweiten Kind schwanger – die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin. 1995 schloss ich diese ab und therapiere seitdem.
Dass dies meine Berufung ist, merke ich ganz klar immer noch daran, dass mein Herz erstrahlt, wenn ich kranken, oft schon jahrelang erfolglos therapierten Tieren, endlich helfen kann. Das ist Glück!“
3. Was ist für dich das Schönste daran, deine Berufung zu leben – und was das Herausforderndste?
„Nun, wie gesagt, das Schönste ist, glückliche, gesunde, zufriedene Tiere zu sehen und daraus resultierend sehr dankbare Tierbesitzer, die mir dies auch immer wieder sagen.
Das Herausfordernste ist es, ganz neue Fälle zu bekommen, die schon lange in Therapie sind und diese nicht erfolgreich ist. Dann werde ich noch einmal ehrgeiziger, denn ich will diesen Tieren helfen! Oft sind es auch die Besitzer, die zweifelnd sind, diese muss ich dann auch überzeugen!„
4. Welche Erfahrungen / Eigenschaften / Fähigkeiten helfen dir, deinen Weg zu gehen?
„Ganz klar: Ich habe ein sehr hohes Maß an Empathie und die Gabe, Tiere bzw. deren Befinden zu erspüren. Außerdem kann ich äußerst gut beobachten, was viele Menschen mit ihren Tieren verlernt haben – sie schauen nicht mehr genau hin oder nur oberflächlich.“
5. Was denkst du, ist das Wichtigste, um die eigene Berufung zu leben? Was möchtest du gerne anderen Frauen mitgeben, die selbst ihre Träume verwirklichen wollen?
„Das Wichtigste ist es nie aufzugeben, auch wenn Menschen in der näheren Umgebung, Partner, Freunde, Familie – wie auch immer – dies nicht nachvollziehen können.
Ich selber habe zwanzig Jahre zwei Berufe ausgeübt und natürlich den normalen Haushalt mit allem, was dazu gehört geführt, zwei Kinder groß gezogen und den ganz normalen Alltag gelebt, was äußerst anstrengend war!
Im November 2016 habe ich meine Festanstellung dann aufgegeben, seitdem übe ich „nur“ noch meinen Beruf als Tierheilpraktikerin aus. Schon kurz nach Aufgabe der Festanstellung habe ich mich gefragt: „Wie bitte konntest Du das die ganze Zeit schaffen?“
Nun, auch mir fehlte der Mut und ich musste gegen viele Widerstände angehen, auch das zehrt natürlich an einem. Aber, schon ein paar Tage nachdem ich die Festanstellung aufgegeben hatte, wusste ich genau: DAS IST MEIN RICHTIGER WEG!
Und übrigens waren es meine zwei wunderbaren Söhne, die mir schon seit Jahren gesagt haben: Konzentriere Dich nur noch auf die Tierheilpraxis! Ich hätte viel früher auf sie hören sollen!“
Vielen Dank, Carolin für das Interview!