Hast du schon das Interview mit Nadja Horlacher gelesen? Ich bin ein Fan! Und ich hoffe, dass sie auch dich inspiriert!
Doch was, wenn der Schuss nach hinten losgeht?
Und du statt Inspiration nur noch Resignation spürst? „So viel Energie hab ich nicht“, „das funktioniert bei mir so nicht, ich habe ganz andere Voraussetzungen / Lebensumstände etc.“
Ich kenne das. Da suche ich mir Vorbilder, um im gleichen Moment festzustellen, dass ich denke, dass ich da nicht rankomme.
So ging es mir zum Start meiner Selbständigkeit:
Ich las einige Bücher, unter anderem auch das, was Nadja erwähnt: „Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferris. Darin beschreibt Ferris seinen Weg, wie er es geschafft hat, mit nur noch 4 Stunden pro Woche Arbeit (finanziell) sehr gut zu leben. Ja, sein ganzes Leben scheint voller „Unmöglichkeiten“, die er einfach in „Möglichkeiten“ verwandelt. So wird er bspw. Kickbox-Weltmeister, nicht weil er es kann, sondern weil er sich eine funktionierende Strategie dafür überlegt.
Tim Ferris ist definitiv ein gutes Beispiel, wie man auch die unkonventionellsten Ziele erreichen kann.
Ich bewunderte ihn.
Und dachte gleichzeitig: „Kann ich das auch schaffen? Ich bin nicht wie er!“
Nicht so mutig. Nicht so unerschrocken.
Seine Erfolgsgeschichte schien für mich so unendlich weit weg. Unerreichbar.
Warum ist das so?
Nun, vielleicht ist Tim Ferris für mich nicht unbedingt das absolut passende Vorbild. 😉
Zum anderen scheint es da einen Punkt in mir zu geben, der an mir selbst zweifelt.
Und das kenne ich. Aus meiner Geschichte – und den Geschichten vieler anderer Frauen.
Ja, ich stelle immer wieder fest:
- Es gibt Menschen, die zweifeln weniger. Die machen.
- Und es gibt Menschen, die hinterfragen viel. Und das hält sie auf.
Mir ist wichtig, dass eher als eine Dimension mit diesen zwei Endpunkten zu sehen. Also nicht „entweder du bist ersteres oder letzteres“. Es ist eher eine Skala, innerhalb der du dich bewegst. Und es ist auch nicht statisch, sondern es wird Zeiten geben, in denen du eher eine Macherin bist – und Zeiten, in denen du viel (an dir) hinterfragst.
Tja, und was kannst du machen, wenn du (momentan) zur Zweifler-Gruppe gehörst? Wenn du dir weniger Dinge zutraust, als du eigentlich machen möchtest? Wenn du Schwierigkeiten hast, dranzubleiben, weil deine meiste Energie schon drauf geht, den ständigen Selbstgesprächen Einhalt zu gebieten?
Und täglich grüßt … der innere Kritiker?
Da hockt er auf deiner Schulter, in deinem Ohr und nörgelt an allem herum?
Wenn du was machst, dann ist er schnell da „Nein, das wird nichts“. Wenn dir ein Fehler unterläuft „Siehste!? Ich hab‘s doch gleich gesagt!“
Oder eben halt: „So wie Tim Ferris wirst du nie werden!“
Ja, dein innerer Kritiker ist gut darin, dir zu erzählen, was alles seiner Meinung nach nicht läuft.
Das Gemeine: Zu Erfolgen sagt er nichts! Oder redet sie klein! „die anderen haben den größeren Beitrag geleistet“, „du hast einfach Glück gehabt, das war Zufall“.
Das ist ein Problem:
Denn das sorgt dafür, dass es dir schwerer fällt, an deinen Ideen und Träumen dran zu bleiben. Dein innerer Kritiker zerredet dir alles.
Und das ist eine Stärke:
Denn das bedeutet meist auch eine ausgeprägte Selbstreflexionsfähigkeit (die schnell in die Richtung von Selbstkritik ausschlägt). D.h. was dich ausmacht, ist:
- Die Fähigkeit, die Dinge zu hinterfragen,
- Der Wille, sich zu entwickeln,
- Die Wahrnehmung eigener Gefühle und die der anderen (Empathie)
Und genau das sind wertvolle Qualitäten!
Ja, einiges von dem kennst du vielleicht auch unter dem Konstrukt von „Introvertiertheit“ und/oder „Hochsensibilität“. Ich bin nun keine Freundin von Labeln. Doch als Psychologin habe ich erlebt, wie wichtig es vielen Menschen ist, einen Namen, einen Begriff zu haben, für das, was sie scheinbar von den „normalen“ Menschen unterscheidet. Es kann eine Hilfe sein, weil man dann weiß, was mit einem los ist und daraus dann evtl. auch ableiten kann, was man tun kann. Auf der anderen Seite erlebe ich aber auch oft, dass solche Begriffe wie ein Stempel wirken: „ich bin so“ – und eine Schublade geht zu.
Die Idee hinter solchen Konstrukten ist tatsächlich auch oft: Lebenslänglich!
Denn das ist mir wichtig: ich glaube nicht, dass man sich entscheiden muss, zwischen „tiefsinnig und selbstkritisch“ oder „unreflektiert und anpackend“!
Das bedeutet: es ist möglich, an den Dingen zu arbeiten, die dich nerven. Wenn du was ändern willst, dann kannst du es tun! Gleichzeitig wirst du dich nicht einfach von heute auf morgen umkrempeln können. Zumindest nicht ohne Verluste.
Das ist ein entscheidender Punkt – und hier wird’s paradox;
Wenn du dich ändern willst, musst du dich erstmal annehmen!
Ja, denn eine langfristige nachhaltige Entwicklung erreichst du nicht, indem du Seiten an dir so massiv ablehnst, dass du sie quasi abspaltest.
Das verstärkt sie nur. Sie müssen dann noch lauter werden, damit sie von dir gehört werden. So wie dein innerer Kritiker.
Denn das ist seine Aufgabe. Eigentlich will er ja was Gutes für dich.
Deinen inneren Kritiker annehmen, Teil 1: Seinen Sinn und Nutzen verstehen
Dein innerer Kritiker ist wahrscheinlich in deiner Kindheit entstanden. Er repräsentiert all die Ermahnungen, Werte und Normen, Ratschläge sowie Kritik, die dir im Laufe deines Lebens begegnet sind. Er ist dein Eltern-Ich, dein Über-Ich.
Und er macht Sinn! Denn dein innerer Kritiker will nur eines: Dich drauf aufmerksam machen, wenn du vom „rechten“ Pfad abkommst. Das Problem ist: dieser „rechte Pfad“ ist nicht unbedingt dein bewusst gewählter Weg. Ja, je mehr du deiner Berufung folgst, desto mehr wirst du dich wohl davon entfernen.
Und das macht ihm Angst. Er ist in Panik, denn du brichst seine Regeln.
Mach dir bewusst: Es sind die Grenzen deines inneren Kritikers. Nicht deine. Mach dir auch bewusst: Dein innerer Kritiker wiederholt bloß die Dinge, Werte und Normen, die er von anderen, wichtigen Bezugspersonen aufgeschnappt hat. Und sie sind vielleicht auch schon veraltet. Wenn es zB deinen Eltern mal total wichtig war, dass du studiert hast, dann kann es sein, dass sie darüber schon ganz anders denken.
Deinen inneren Kritiker annehmen, Teil 2: Erkenne deinen inneren Kritiker
Obwohl ich jetzt so klar hier von ihm schreibe: im Alltag ist dein innerer Kritiker gar nicht so einfach zu erkennen. Nicht immer tritt er mit lautem Rabatz auf und schreit „hier bin ich!“, nein er kann es durchaus subtiler. Er kann auch ganz leise mit dir sprechen- und sät so Zweifel, die tief wurzeln.
Bei (Selbst-)Zweifeln frage dich also: Wer spricht da? Bist du wirklich davon überzeugt, was du da hörst oder ist es dein Kritiker?
Daran erkennst du deinen inneren Kritiker:
- Dass die Stimme dich eher sabotiert, statt dich einfach auf Ungereimtheiten bei bspw deinen Plänen hinzuweisen.
- Oder dass du dich wie verrückt antreibst: Perfektionismus, Arbeitswut und der Eindruck, es sei „nie genug“ sind deutliche Erkennungsmerkmale, dass du versuchst, es deinem inneren Kritiker recht zu machen
- Genauso wie eine Geringschätzung deiner Leistungen und Erfolge „ach, das war doch nichts“ und „ich habe einfach Glück gehabt“ sind andere typische Reaktionsweisen, wenn dein innerer Kritiker die Führung übernommen hat
- Generell kostet dich das Umsetzen deiner Ideen und Ziele viel Kraft, statt dir Freude zu machen (was daran liegt, dass du die ganze Zeit gegen deinen Kritiker arbeitest)
Deinen inneren Kritiker annehmen, Teil 3: Versöhne dich mit deinem inneren Kritiker
Vorab: Es geht nicht darum, ihn komplett loszuwerden. Denn dann verlierst du die hinterfragende Qualität, die es durchaus braucht, wenn du neue Dinge anpackst.
Du kannst ihn aber mildern, leiser stellen. Denn nochmal: er ist ja auch deswegen so penetrant, weil du ihm nicht zuhörst.
Dein innerer Kritiker wird nur leiser, wenn du ihn anhörst!
Und das kannst du einfach tun. Ja, du kannst sogar mit ihm sprechen. Sag ihm, dass du ihn hörst, dass du weißt, dass er das Beste für dich will. Mach ihm wertschätzend klar, dass du gerade an etwas dran bist, was dir wirklich wichtig ist. Und dass du das auch umsetzt, wenn er davon noch nicht überzeugt ist. Lad ihn ein, dir konstruktive Hinweise zu geben – über deren Umgang du frei entscheidest.
Sei geduldig mit ihm, er braucht ein paar Erfahrungen mit deiner neuen Haltung. Und du auch: Es wird etwas dauern, bis du dir diesen neuen Umgang mit dir selbst angewöhnt hast.
Lass dir Zeit und sei nachsichtig, wenn du oder dein Kritiker wieder in alte Muster zurückfallen. Es ist wichtig, dass du dich dann nicht dafür kritisierst, dass du dich kritisierst, sondern auch bei Rückschlägen diesen wohlwollenden Umgang mit dir selbst beibehältst.
Und hey, die gute Nachricht: Das kannst du! Schließlich fällt es dir als Tiefsinnige leicht, dich mit dir auseinanderzusetzen 🙂
Und falls du gerade eher die Macherin bist, dann hab ich auch für dich eine gute Nachricht: Du wirst den Weg dahin nicht scheuen, denn du packst ja gerne an, statt nur drüber zu reden 🙂
In jedem Fall: Schrittweise wirst du merken, wie es sich ändert. Es wird dir immer leichter fallen, deine Pläne und Ziele zu verfolgen.
Und wie dir das dann gelingt, deine Ziele wirklich erfolgreich umzusetzen, darüber habe ich mein brandneues ebook geschrieben. Du findest es hier (Klick)!
Tja und weißt du was? Beim Schreiben dieses ebooks ist auch mein innerer Kritiker laut gewesen. Ich war blockiert, fand es anstrengend und habe es nach den ersten Versuchen enttäuscht liegen gelassen.
Statt wie geplant, es schon im Dezember zu veröffentlichen, habe ich mich erst mit mir und den Ansprüchen meines inneren Kritikers beschäftigt, um es schließlich mit Leichtigkeit und freiem Kopf einfach zu schreiben. In einem Rutsch, quasi.
Im Buch findest du nun also meine besten und liebsten Strategien, um deine Ziele auch wirklich zu erreichen. Und zwar mit Freude! Es geht also wirklich ums Tun! Du lernst darin, wie du dir die richtigen, wirkungsvollen Ziele setzt und welche Strategien dir dabei helfen, diese erfolgreich umzusetzen. Ohne dich dafür zu quälen, denn Ziele sind keine Strafe (mehr dazu auch im ebook)!
Mein erstes ebook: