Deine Arbeit ist schrecklich? Deine Aufgaben sind entweder sinnlos, langweilig oder nicht zu schaffen? Oder alles zusammen? Du schwankst zwischen innerer Kündigung und dem Wunsch, einfach los zuschreien?
Dein Problem:
Enthusiastisch bist du irgendwann mal aus dem Studium, der Ausbildung in den Job gestartet – und in einem Unternehmen gelandet mit …
- Verkrusteten Strukturen (endlose Entscheidungswege und fehlende Gestaltungsmöglichkeiten und all die anderen Dinge, weswegen du dir täglich an den Kopf fasst)
- Schrecklich veralteten Führungsstilen (vom Mikromanager über den Patriarchen zum Soziopathen – wie ist deine Führungskraft so drauf?)
- Verstaubten Vorstellungen von Arbeit (Präsenzkultur, endlose Meetings, zeitfressende Reportings & natürlich der Bestseller: „das haben wir schon immer so gemacht!“…)
Tja, und jetzt? Was machst du, wenn du gerade wieder an deiner Arbeit verzweifelst? Wenn du in deine Schreibtischkante beißen möchtest?
Als „Erste Hilfe“ habe ich hier für dich einige Punkte zusammengestellt.
Los geht’s!
Die 10 Dinge, die du SOFORT tun kannst, wenn du es in deinem Job absolut nicht mehr aushältst:
1. Leidensdruck-Check: Wie schlimm ist es?
1. Schätze deinen Leidensdruck auf einer Skala von 1-10 ein
Die 1 steht für „gar nicht schlimm, mir geht‘s damit gut“ und die 10 für „absolute Katastrophe, ich halte es nicht mehr aus!“.
Wo bist du auf dieser Skala?
Alles über 5 ist ein Hinweis, dass du etwas verändern solltest. Und damit sind wir bei der nächsten Frage:
2. Wie hoch ist dein Veränderungswille?
Schätze dich dazu ebenfalls wieder auf der Skala 1 bis 10 ein. Die 1 steht nun für „ich will überhaupt nix verändern, alles soll so bleiben, wie es ist“ und die 10 für „ich will sofort alles anders! Ich kann keine Sekunde länger warten!“
Wo bist du auf dieser Skala?
Alles über 5 deutet auf eine Motivation zur Veränderung hin. Das ist gut! Dann geht es jetzt darum, raus zu bekommen WAS du verändern willst. Dazu kommen wir in Punkt 2.
Und unter 5? Seien wir ehrlich: Du findest es gerade nicht so super bei deiner Arbeit – aber das heißt noch lange nicht, dass du was anders machen willst. Wichtig ist hier eins: Pass auf, dass du nicht nur jammerst! Wenn du dich als Opfer deiner Arbeit, deiner Firma siehst, dann bist du bereits in eine Falle getappt! Siehe dazu Punkt 3.
2. Benenne dein Problem klar:
Was genau ist momentan deine größte Schwierigkeit? Was frustriert dich gerade?
Analysiere die Situation: was genau ist passiert? Und !Achtung! trenne deine Beobachtung von der Bewertung.
Am hilfreichsten ist es, wenn du die Situation beschreibst, als hätte sie eine Kamera aufgenommen. D.h. wer hat was konkret gesagt und getan? Was hast du gesehen und gehört?
Versuche, tatsächlich nur die „pure“ Beschreibung à la „Kollegin Jasmin hat ‚Na, schon wieder nichts zu tun?‘ gesagt und dabei gegrinst“, ohne schon deine Interpretation wie „fies gegrinst“ oder „höhnisch geguckt“ mit einfließen zu lassen.
Warum?
Ganz einfach: Weil es sein kann, dass du die Situation anders interpretierst als
a) deine Kollegin Jasmin es gemeint hat und
b) als es z.B. deine Kollegin Franka auffassen würde.
Nix neues, oder? Trotzdem ist das immer noch einer der häufigsten Gründe für sinnlose Konflikte.
Vermeide also, dass du ein Missverständnis unhinterfragt weiter gibst und dich von der Lösung immer mehr entfernst.
Nutze diese vier Schritte:
1. Was genau ist gerade passiert? Beschreibe die Situation.
2. Wie ging es dir dabei? Wie hast du dich gefühlt (unglücklich / frustriert / genervt?)
3. Was hättest du in dieser Situation gebraucht? War es Zusammenarbeit? Ist es eine klare Führung, die faire Bezahlung, die effektiven Arbeitsbedingungen usw.?
4. Willst du was dagegen tun? Entscheide, ob du handeln willst – oder nicht (s. dazu auch Punkt 1 „Veränderungsmotivation“).
Und mach dir die Konsequenzen klar:
Was ist der Preis, den du zahlst, wenn du die Situation einfach hinnimmst? Was ist der Preis, wenn du etwas veränderst?
Und welchen bist du bereit, zu zahlen?
3. Hör auf, dich nur zu beschweren und zu jammern.
Wenn du dich als Opfer begreifst, dem ständig gemeine Dinge passieren, dann kann das eine bequeme Haltung sein. DU musst ja nix tun, die anderen sollen sich ändern!
Was ist der Haken an der Sache? Du weißt es: Sie ändern sich eben nicht!
Die Lösung: Achte auf deine Sprache.
Wo sprichst du davon etwas zu „müssen“ und zu „sollen“? Mach dir klar, dass du alles, was du tust, beeinflussen kannst:
Du musst nicht arbeiten! Du willst arbeiten (nur eben wahrscheinlich nicht mehr lange in deinem jetzigen Job …)!
Du sollst nicht bis fünf die Präsentation fertig haben. Du hast dich bereit erklärt, den Auftrag anzunehmen, bis fünf die Präsentation zu erstellen.
Das ändert nix an deiner miesen Lage?
Doch!
Du machst dir (und anderen) klar, dass DU diejenige bist, die entscheidet.
Und dass es in deiner Hand liegt, die Situation zu ändern.
Und ja: es wird ungemütlich werden, wenn du plötzlich nicht mehr die fleißige Biene bist, sondern deinen Standpunkt klar machst. Hier bist du wieder bei der Frage, welchen Preis du bereit bist zu zahlen (Punkt 2). Und vielleicht auch, was dir wirklich bei dieser Veränderung helfen kann.
4. Erkenne deine Muster!
Was hat die konkrete Situation eigentlich mit dir zu tun?
Ist sie typisch für dich?
Erlebst du diese häufig bei deiner Arbeit?
Kurz gefragt: Erkennst du ein Muster?
Dann hast du jetzt die einmalige Gelegenheit, dieses zu durchbrechen! Yay!
Wie du deine Muster in 2 Schritten verändern kannst:
1. Was ist dein Grundmuster?
Wie reagierst du? Gehst du in Angriff /Verteidigung oder Vermeidung über?
2. Entwickle eine passende Gegenreaktion zu deinem Muster
Überlege dir, wie du – entgegen gesetzt – zu deinem bisherigen Muster handeln willst.
Ein Beispiel: Du reagierst mit Rückzug, wenn deine Vorschläge nicht sofort angenommen werden – obwohl du felsenfest davon überzeugt bist.
Deine Gegenreaktion: Du insistierst und fragst nach, was genau zur Ablehnung führt und erklärst, was konkret die Vorteile und Vorzüge an deiner Idee sind.
Deine bisheriges Muster ist, mit Angriff/Verteidigung zu reagieren, bspw. so: Wenn du einen Fehler gemacht hast, beginnst du sofort, dich hektisch zu rechtfertigen.
Deine Gegenreaktion: Du erkennst an, dass du einen Weg gewählt hast, der dich nicht zum Ziel geführt hat. Und stellst ruhig die Frage, was daraus folgt und was du stattdessen tun kannst.
Und natürlich gilt es hierbei, zu auszuprobieren. Teste, welche neuen Verhaltensweisen für dich funktionieren. Variiere diese, bis du merkst, dass sie zu dir passen.
Tipp: Notiere dir dein Muster, falls du dieses später noch grundlegend bearbeiten möchtest. Eventuell steckt ein Glaubenssatz dahinter. Den kannst du später in aller Ruhe dann angehen.
Zum Auflösen gibt es verschiedene Wege. Ich werde einige davon in einem zukünftigen Blogartikel behandeln.
5. Pause machen:
Mach dir eine Tasse Kaffee/Tee, schalte den Anrufbeantworter ein und raus aus deinem Büro!
Weg vom Schreibtisch.
Für 10 Minuten.
Ab nach draußen.
Tiiief einatmen.
Egal, wie viel noch zu tun ist. Diese 10 Minuten werden nicht dafür sorgen, dass du deine Arbeit nicht mehr schaffst. Sie können dir aber dabei helfen, mal kurz den Kopf frei zu kriegen. Überlege, was du nun tun willst. Vielleicht willst du auch …
6. Darüber mit jemanden sprechen!
Entscheide dich, was genau dein Ziel ist:
1. Willst du Dampf ablassen?
Dann such dir jemanden Unbeteiligten (Kollege, Freundin) und hau alles raus! Reg dich ordentlich auf und stell sicher, dass die an der Situation beteiligte Person davon nichts mitbekommt. Denn dann steht dir noch Möglichkeit 2 offen:
2. Willst du die Situation klären?
Nutze dazu unbedingt die Vorgehensweise aus Punkt 2: Beschreibe deine konkrete Beobachtung, sprich darüber, wie es dir damit geht und was du jetzt konkret brauchst.
7. Zieh die Reißleine:
Es geht wirklich gar nichts mehr? Du brichst gleich zusammen? Willst dich auf dem Klo einschließen und nie wieder rauskommen?
Ok, dann Geh! nach! Hause!
Nimm dazu vielleicht noch den Umweg über den Arzt und hol dir eine Krankschreibung.
Keine Arbeit ist so wichtig, dass sie dich deine Gesundheit oder Seelenheil kosten darf.
Denk dran: Du musst gar nix!
Galgenhumor oder so … die Krankschreibung zum Ausschneiden (aus: transform, Magazin für das gute Leben. Nr. 1)
8. Finde etwas, das dir Freude macht.
Dein Arbeitstag ist der totale Terror?
Dann verabrede dich zum Kaffee mit einer Kollegin. Oder auf einen Abend mit einer Freundin.
Such dir etwas, dass entweder sofort hilft oder dir eine Perspektive für später gibt.
!Achtung! Unterscheide zwischen „macht mir Freude“ und „hilft mir, zu vergessen / mich zu betäuben“. Ich meine damit vermeintliche Belohnungen wie Shoppen oder Essen oder Binge Watching usw.
9. Finde etwas, das dir ein Ausgleich zur Arbeit ist.
Du bekommst keine Erfüllung, Wertschätzung oder Sinn durch deinen Job? Na, dann such dir das doch außerhalb. Z.B. ein schönes Hobby oder so.
Hahaha, ja, da glaube ich selbst auch nicht dran, du etwa?
Wieso solltest du dich durch den Arbeitstag quälen und dein Leben erst danach beginnen?
Das führt uns zum letzten Punkt:
10. Kündige!
Oder lass dich intern versetzen.
Ja, da gehen deine Alarmsirenen an? „Die Sicherheit! Ich kann doch nicht!“
Wie gesagt, es ist die letzte Möglichkeit.
Und eine, über die du gut nachdenken solltest.
Es ist sicherlich angenehmer, noch in Lohn und Brot zu stehen, während du dich auf die Suche nach deiner Berufung machst.
Darum überlege dir das auch gut!
Es ist wieder die Frage, welchen Preis du zu zahlen bereit bist?
Noch monatelang andauernde Quälerei in deinem Job UND finanzielle Sicherheit oder sofortige Freiheit UND finanzielle Ungewissheit?
Womit kannst du in deiner Situation besser umgehen?
Triff deine Entscheidung nicht alleine, aber triff sie für dich!
… das sind meine 10 Dinge, die du SOFORT tun kannst, wenn du deinen Job nicht mehr aushältst.
Schreib mir doch in den Kommentaren, was dir hilft. Welche Strategien wendest du an? Und wenn du meine nutzt: Welche davon sind für dich nützlich gewesen?
Und vor allem:
Was tust du langfristig?
Was machst du, damit du nicht in einer Woche,
in einem Monat,
in einem halben Jahr,
immer noch in der gleichen Tretmühle steckst?
Ich freue mich sehr über deine Kommentare!
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