Was dich davon abhält, deinen Traumjob zu finden

Glaubenssätze, die dich von deiner Berufung abhalten

Was kommt nach dem Traum?

Das Aufwachen.

Die eiskalte Dusche, die all deine Wünsche, Ziele, Pläne schockfrostet.

Wann immer du zum Höhenflug ansetzt, funken dir Glaubenssätze dazwischen. Das ist ihr Job: Sie wollen dich auf den sicheren Boden zurückholen.

Doch es sind Glaubenssätze. D.h. du kannst daran glauben. Macht sie das dann wahr?

Es ist dieses Ding mit der selbsterfüllenden Prophezeiung: Je mehr du davon überzeugt bist, dass es dir nicht gelingen wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es genauso kommen wird. Weil du es halbherzig machst. Weil du dich selbst sabotierst.

Oder weil du gar nicht erst anfängst.

Darum habe ich mir mal einige der beliebtesten Glaubenssätze vorgenommen. Und sie einem Realitätscheck unterzogen. Das ist auch meine Empfehlung an dich: Wann immer du merkst, dass du der Meinung bist, dass etwas „so und so sein muss und du denkst, dass etwas nur auf diese eine Weise geht, prüfe, ob das stimmt. Und zwar, ob das für dich stimmt.

Diese Liste ist absolut unvollständig. Und gleichzeitig meine ich, die dicksten Glaubenssätze hier aufzuführen. Wenn dir was fehlt, schreib es mir einfach in die Kommentare.

Los geht’s:

Nr. 1 „Ich muss mir absolut sicher sein!“

Schon bevor du in deine Berufung startest (oder auch: den nächsten wichtigen Schritt tust), musst du alles ganz genau wissen. Wo geht’s hin? Was genau wirst du machen? Wann wirst du damit fertig sein? Am wichtigsten aber: Wird es dir gelingen? Wirst du es schaffen?

Du denkst, erst wenn du es wirklich zu 100% weißt, kannst du starten. Deswegen wartest du.

Und wartest.

Vielleicht geht das bei dir schon seit Jahren so. Immer ist da dieser vage Traum, aber du setzt ihn nicht um, denn du bist dir nicht sicher, ob es das „wirklich“ ist.

Egal, wie sehr du alles im Vorfeld durchdenkst, immer fragst du dich, ob das wirklich das „Richtige“ ist.

Und du wartest weiter.

Dein Sicherheitsbedürfnis ist wie ein schwarzes Loch. Ja, darum geht es in deinem Anspruch, das „richtige“ gefunden zu haben: Du möchtest, ganz, ganz sicher sein. Denn du hast Angst, dich zu irren, etwas falsch zu machen.

Darf ich dich was fragen?

Denkst du, dass deine Träume irgendwie ein kleines bisschen „lächerlich“ sind? Und dass ein Scheitern, ein nicht sofortiger Erfolg der Beweis sind, dass du eigentlich nur „Flausen“ im Kopf hast? Dass du es nicht kannst? Dass es besser wäre, „vernünftig“ zu sein?

Möchtest du also eine Erfolgs-Garantie, um dir dein eigenes Katastrophen-Szenario zu ersparen?

Was hier anklingt, sind zwei Dinge:

  1. Selbstwert: dich selbst ernst nehmen und
  2. Selbstverantwortung: deine Träume wagen

Du traust dir nicht. Und deswegen traust du dir auch nichts zu.

Dein Dilemma ist gleichzeitig die Lösung: Um zu erleben, dass du es sehr wohl kannst, dass du diejenige bist, die es in der Hand hat – dein Traumjob, dein Traumleben – brauchst du: Erfahrungen. Und eine Haltung, die dir erlaubt, Dinge auszuprobieren.

Denn es gibt tatsächlich eine „Garantie“ bei der ganzen Sache: Du wirst nie wissen, ob das „Richtige“ richtig ist, wenn du dich nicht auf den Weg machst.

Falls du es nicht schon durch meine Newsletter und Blogartikel mitbekommen hast: Ich habe auch Zweifel. Gerade zu Anfang habe ich mir den größten Stress gemacht. Mein Kopf war voll von Horror-Szenarien.

Ein bisschen gehört das auch dazu: Dieser Stress entsteht, weil du an deinen Grundüberzeugungen (also auch: Glaubenssätzen) rüttelst. Es ist eine tiefe Auseinandersetzung mit dir selbst. Ich bin daran sehr gewachsen und trotzdem ist der Prozess für mich noch nicht abgeschlossen. Ich lasse mich zB regelmäßig coachen – sowohl fachlich als auch persönlich. gerade wenn ich nicht weiter komme, ist genau das hilfreich.

Denn ich weiß: Ich will es wirklich (probieren)!

Und:

Träume werden erst dann wirklich, wenn du sie wirklich machst.

Die Frage ist, wie du dich auf den Weg machst:

  • Mit Absolutheitsansprüchen wie „ich muss das gleich perfekt hinkriegen“?
  • oder mit einer Neugierde und dem Selbst-Bewusstsein um dein eigenes Tempo?

Wie das mit dem Bewusstsein und dem eigenen Tempo klappen kann, liest du im nächsten Punkt:

Nr. 2 „Ich darf meine Meinung nicht ändern und muss es durchziehen“

Es könnte ja so einfach sein – du lässt dich drauf ein, erlaubst dir was auszuprobieren.

Und dann passiert es tatsächlich:

Du stellst fest, dass etwas nicht funktioniert. Oder du merkst, dass dich das Ergebnis gar nicht so erfüllt, wie im Vorfeld gedacht.

Ja, es kann sogar sein, dass du feststellst, dass dieses „deins“ gar nicht deins ist.

Es war nicht das „richtige“. Oder zumindest: Es ist teilweise nicht stimmig für dich.

Und das ist ein Problem?

Wieso eigentlich?

Wer sagt, dass du dich nicht umentscheiden kannst? Warum sollte es nicht möglich sein, deine Pläne anzupassen?

Wenn dein Traum ist, ein Café zu eröffnen und du dann feststellst, dass es dich irgendwann langweilt, jeden Tag Kaffee zu servieren – was dann?

Würdest du einer Freundin sagen: „Tja, das ist Schicksal, du musst das jetzt durchziehen bis zum Sankt Nimmerleinstag?“

Wir denken immer, dass es ein Zeichen von Stärke ist, wenn man an den Dingen festhält. Doch ist es nicht irgendwann Starrköpfigkeit? Warum solltest du an etwas dranbleiben, dass dich nicht glücklich macht? (Ganz davon abgesehen, dass du dann ja wieder im Hamsterrad gelandet bist …)

Es ist ein natürlicher Bestandteil von Entwicklung und Wachstum, dass du dich änderst. Dass du die Dinge in einem anderen Licht siehst – und mehr von deinen Möglichkeiten!

Wenn du also rausfindest, dass etwas für dich nicht passt oder du etwas Neues entdeckt hast, dass dich noch viel mehr begeistert:

Herzlichen Glückwunsch! Das ist großartig!

Denn worum geht es eigentlich bei der ganzen Sache: Um dich!

Wir sprechen hier von einem genauen Gespür für dich selbst und der Flexibilität, dich danach auszurichten. Das sind zwei DER Fähigkeiten, die du auf dem Weg zu dir selbst ausbildest. Praktisch, denn genau diese Kompetenz brauchst du auch dabei 🙂
(Psst: das meine ich auch mit der „Neugierde“ und dem „Selbst-Bewusstsein“ aus Punkt 1)

Ja, ich weiß, es ist mindestens ungewohnt, wenn du plötzlich deine Meinung änderst, obwohl du doch vorher so davon überzeugt warst.

Klar: Je sichtbarer du mit deiner Meinung, mit deinen Ideen wirst, desto eher eckst du an.

Doch woran eckst du an? Sind es deine Grenzen – oder eher die der anderen?

Apropos „schrittweise“ und „Grenzen überschreiten“ (falls du an die Komfortzone glaubst, lies hier):

 

Nr. 3 „Um meiner Berufung zu folgen, muss ich einen radikalen, unumkehrbaren Schritt machen“

Verneige dich vor der Königin der Berufungs-Glaubenssätze ;). Kaum etwas hält so sehr davon ab, das eigene Leben zu wagen. Fast immer ist es genau dieser „Sprung ins (zu) kalte Wasser“, bei dem die meisten zögern: „Muss ich jetzt meinen Job kündigen?“ „Muss ich tabula rasa machen, und zur Aussteigerin werden, um meine Träume umzusetzen?“

Es sind solche Absolutheitsansprüche, die dich aufhalten. Doch sind sie überhaupt wahr?

Meine Antwort ist wie immer sehr klar:

Nein! … und: Ja!

Bitte lies diesen Satz sehr genau:

Du musst gar nichts tun.

Schau mal, du versuchst doch, rauszufinden, wie du DEIN Leben selbst gestaltest. Alles, was du willst, ist, du selbst sein.

Wie soll das funktionieren, wenn du genau das nicht tust? Wenn du dich verhältst, weil irgendjemand / du selbst dir sagst „du musst das so machen?“

Nicht falsch verstehen: Du kannst etwas wagen, ja, unbedingt! Wenn es für dich stimmig ist. Wenn du fühlst, dass du dazu bereit bist. Und nicht, weil du meinst, das müsstest du jetzt so machen.

Es geht in dem ganzen „BerufungsThema“ viel weniger um Mut, als du vielleicht denkst.

Es geht um Klarheit.

Es ist Klarheit, die dich dahin bringt, zu tun, was du wirklich willst. Weil du weißt, was du wirklich willst.

Lass mich dir von meinem letzten Seminar erzählen: Wir haben Pause, essen gemeinsam Mittag. Und mittendrin sagt eine Teilnehmerin vollkommen ruhig:

„Ich werde meinen Job kündigen“.

Das war für sie zwei Tage früher noch überhaupt nicht vorstellbar. Und wenn, dann hat es ihr Angst gemacht: Die (finanzielle) Sicherheit usw. – du kennst den Text 😉

Und nun saß sie da am Tisch und war entspannt. Da war kein Platz mehr für Angst und Sorge, da war einfach Klarheit. In solchen Momenten fühlt sich die Entscheidung stimmig und natürlich an. Und von diesen Momenten wirst du zehren, wenn es doch aufregend wird. Denn wenn du dann in die Umsetzung gehst, werden auch deine Ängste zurückkommen. Nur nicht mehr so massiv. Und du weißt, warum es sich für dich lohnt, dich diesen zu stellen.

Damit kommen wir zu meiner zweiten Antwort auf die Frage, ob du radikale Schritte gehen wirst, wenn du deiner Berufung folgst.

Also nochmal: „Ja.“ 🙂

Aber: sie werden für dich deutlich weniger radikal wirken. Nicht nur, weil du weniger Angst hast. Sondern weil sie dir fast „logisch“ erscheinen. Denn du wirst wieder aus dieser Klarheit heraus entscheiden. Und dein Handeln wird sich für dich wieder stimmig anfühlen.

Außerdem: die Meisten starten eh nicht mit dem großen Knall. Sondern mit einem kleinen Schritt: Indem du dich bspw entscheidest, ein bestimmtes Seminar zu besuchen (wie die Teilnehmerin oben), oder dich erstmal mit dir selbst auseinanderzusetzen.

Und klar: du bist total frei! Wenn du denkst, dass es gut für dich wäre, kannst du auch gleich den radikalen Einstieg wählen: Kündige. Geh auf Weltreise. Steck dein Geld in deinen großen Traum. Für manche ist auch das der stimmige Weg.

Egal, zu welchem Vorgehen du dich entscheidest: Sei dabei großzügig zu dir selbst. Hör auf, dich dafür zu verurteilen, dass du nicht „schnell/radikal/erfolgreich“ genug bist. Schau stattdessen auf das, was du bereits getan hast und was du tust, zB jetzt und hier diesen Artikel zu lesen.

Denk daran, dass du Zeit hast. Dein Leben lang. Und vergiss nicht, die Reise an sich zu genießen! Zufrieden mit dir selbst sein, fängt bereits auf dem Weg dahin an – und nicht erst, wenn du da bist.

Falls du immer noch ungeduldig bist und meinst, dass du „springen musst“, obwohl du Höhenangst hast:

Ich empfehle dir abzuwägen, wozu du bereit bist. Und ob es sich lohnt, den Sprung zu wagen. Wenn du meinst, deinen Job sofort kündigen zu müssen: Hältst du den (finanziellen / existenziellen) Stress aus? Ist es das wert, wenn du dafür den Stress in deiner Arbeit nicht mehr hast und frei für deine Träume bist?

Und wenn nicht: Dann ist das gut so! Denn du hast eine Entscheidung getroffen. Hurra!

Ja, es ist deine Entscheidung – das macht es vielleicht zu Anfang schwerer – und es geht doch genau darum: Du willst DEINE Entscheidungen treffen.

Denn dann wirst du handlungsfähig.

Falls dich die Angst vor der „falschen“ Entscheidung lähmt, lies hier weiter.

 

Ansonsten: Fang an 🙂 Bei dir. Mit kleinen Schritten oder großen Schritten, je nachdem, was passt. Und sei wachsam, wenn deine Glaubenssätze wieder aktiv werden.

ebook Veränderungen erfolgreich umsetzen

Falls du Hilfe beim Umsetzen möchtest, findest du diese in meinem ebook „ICH MACH DAS JETZT! Wie du Veränderungen richtig anpackst und deine Ziele erreichst – 14 Umsetzungs-Strategien, die funktionieren!“ 

 

Ansonsten interessiert mich deine Meinung: was denkst du zu den Glaubenssätzen? Was hält dich auf? Und wie gehst du damit um? Ich freue mich über deinen Kommentar!

Deine Wiebke

P.S. du möchtest deine Glaubenssätz gerne loswerden? Dann lies hier weiter:

Wie du deine Glaubenssätze wirkungsvoll und nachhaltig verändern kannst – Teil 1

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